{"id":26351,"date":"2025-08-19T11:49:22","date_gmt":"2025-08-19T09:49:22","guid":{"rendered":"https:\/\/www.mbi-geodata.com\/de\/?p=26351"},"modified":"2025-08-19T11:51:11","modified_gmt":"2025-08-19T09:51:11","slug":"breitet-sich-politische-gewalt-weiter-aus","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.mbi-geodata.com\/de\/2025\/08\/19\/breitet-sich-politische-gewalt-weiter-aus\/","title":{"rendered":"Breitet sich politische Gewalt weiter aus?"},"content":{"rendered":"\n
Das erste Halbjahr 2025 war, zumindest medial, gepr\u00e4gt von den eskalierenden Konflikten zwischen Russland und der Ukraine sowie im Nahen Osten. Aus immer mehr Regionen erreichen uns Meldungen \u00fcber Raketenbesch\u00fcsse, zerst\u00f6rte St\u00e4dte und Opferzahlen. Doch was zeigt der systematische Vergleich der globalen Konfliktlage zwischen Jahresbeginn (31.12.2024) und Mitte des Jahres (30.06.2025)?<\/p>\n\n\n\n
Trotz Eskalationen zwischen Iran und Israel sowie \u00fcberraschender Drohnenangriffe der Ukraine tief in russisches Territorium ist die Gesamtzahl der betroffenen Regionen weltweit unver\u00e4ndert geblieben. Rund 15 % der analysierten Gebiete weisen politische Gewalt auf, 85 % dagegen nicht.<\/p>\n\n\n\n
Doch diese scheinbar stabile Zahl t\u00e4uscht: Immer mehr Regionen sind zwar (noch) nicht akut betroffen, zeigen aber klare Anzeichen von Bedrohung \u2013 etwa durch Truppenaufm\u00e4rsche, Drohungen oder \u00f6konomische Zwangsma\u00dfnahmen. Die potenzielle Ausweitung von Gewalt ist damit ein wachsendes Risiko.<\/p>\n\n\n
Zwei Entwicklungen stechen hervor:<\/p>\n\n\n\n
Der qualitative Unterschied ist gravierend: W\u00e4hrend \u201egewaltsame Krisen\u201c auch mit vergleichsweise begrenzten Mitteln gef\u00fchrt werden, erfordert ein \u201ebegrenzter Krieg\u201c den Einsatz zahlreicher K\u00e4mpfer oder hochkomplexer Waffensysteme. Dass immer mehr Konflikte diese Schwelle \u00fcberschreiten, ist ein ernstes Warnsignal. Offenbar w\u00e4chst die Bereitschaft, Krieg wieder als politisches Instrument einzusetzen.<\/p>\n\n\n\n
In 197 Regionen, die zu Jahresbeginn noch friedlich waren, kam es im Juni 2025 zu Gewalt \u2013 teilweise auf Kriegsniveau. Besonders betroffen: Teile des Iran und Russlands. Aber auch die USA erlebten vereinzelte gewaltsame Vorf\u00e4lle, etwa im Zusammenhang mit den \u201eNo-Kings\u201c-Protesten. Insgesamt kamen neue Gewaltgebiete in 70 L\u00e4ndern hinzu.<\/p>\n\n\n\n
Die Gesamtzahl der von Gewalt betroffenen Regionen bleibt hoch, aber nahezu unver\u00e4ndert. Doch dieser Blick auf die absoluten Zahlen verschleiert die eigentliche Dynamik: Rund 1.400 laufende politische Konflikte ver\u00e4ndern sich permanent in Intensit\u00e4t, Ausbreitung und Bedrohungspotenzial.<\/p>\n\n\n\n
F\u00fcr Unternehmen, Banken und Versicherer bedeutet dies: Einzelanalysen zum Jahresbeginn oder -ende reichen nicht aus. Politische Risiken m\u00fcssen kontinuierlich beobachtet und aktiv gemanagt werden, um auf Eskalationen vorbereitet zu sein.<\/p>\n\n\n\n