{"id":16835,"date":"2021-10-14T13:30:00","date_gmt":"2021-10-14T11:30:00","guid":{"rendered":"https:\/\/www.mbi-geodata.com\/de\/?p=16835"},"modified":"2023-08-24T10:02:01","modified_gmt":"2023-08-24T08:02:01","slug":"management-langfristrisiken-lieferkette","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.mbi-geodata.com\/de\/2021\/10\/14\/management-langfristrisiken-lieferkette\/","title":{"rendered":"Strategien zum Management langfristiger Risiken f\u00fcr die Lieferkette"},"content":{"rendered":"
Unternehmen m\u00fcssen f\u00fcr langfristige Risiken wie den Klimawandel oder geopolitische Entwicklungen vorsorgen. Die Kombination pr\u00e4ziser Daten mit intelligenten Methoden erm\u00f6glicht ein proaktives Risikomanagement, welches die Widerstandsf\u00e4higkeit erh\u00f6ht und die nachhaltige Wettbewerbsf\u00e4higkeit sichert. <\/em><\/p>\n\n\n\n In den letzten Jahren r\u00fccken langfristige Risiken immer mehr in den Fokus f\u00fchrender Unternehmen. Viele Konzerne haben im Rahmen ihrer Supply Chain Risk Programme die Reaktionsf\u00e4higkeit gegen\u00fcber m\u00f6glichen Risiken f\u00fcr ihre Lieferkette bereits verbessert. Diesen Anstrengungen steht jedoch gleichzeitig ein stetig wachsendes Risiko gegen\u00fcber. Aufgrund der global steigenden geopolitischen Unsicherheiten und des Klimawandels h\u00e4ufen sich St\u00f6rungen der Lieferkette nicht nur, die Schwere deren Auswirkungen nimmt ebenfalls zu. Au\u00dferdem gestaltet sich die Erholungsphase nach dem Eintreten solcher Risikoereignisse zunehmend l\u00e4nger und schwieriger, da beispielsweise Transportwege oder Lieferanten dauerhaft ausfallen oder unter Risikoaspekten untragbar werden. Wie k\u00f6nnen sich Unternehmen auf die Zunahme dieser Langfristrisiken vorbereiten und reagieren? Die gute Nachricht ist, dass sich solche Risiken mittels Fr\u00fchindikatoren vorhersagen lassen und Unternehmen daher Vorsorge treffen k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Klimarisiken modellieren und managen<\/strong><\/p>\n\n\n\n Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Europa schon jahrelang sp\u00fcrbar. Ob besonders hei\u00dfe Sommer, heftige St\u00fcrme, \u00dcberflutungen durch Starkwetterereignisse oder verheerende Br\u00e4nde: Klimaereignisse sind nicht mehr nur Thema in der dritten Welt, sondern beeintr\u00e4chtigen die gesch\u00e4ftlichen Aktivit\u00e4ten in vielen wichtigen Wirtschaftsr\u00e4umen. F\u00fcr viele Unternehmen stellt ihre Lieferkette die Achillesferse hinsichtlich der Bedrohung durch den Klimawandel dar. Bei der Identifikation m\u00f6glicher klimabedingter Risiken ist es sinnvoll, zwischen Lieferantenrisiken, Transportrisiken durch St\u00f6rungen der Verkehrsinfrastruktur und Risiken hinsichtlich der Energie- und Wasserversorgung zu unterscheiden. Es gilt weiterhin, die verschiedenen klimabedingten Risikofaktoren und ihre Auswirkungen zu betrachten:<\/p>\n\n\n\n Mithilfe von Geo Intelligence-Methoden k\u00f6nnen Klimamodelle mit den spezifischen Lieferketten von Unternehmen verkn\u00fcpft werden. Dabei werden die spezifischen klimabedingten Risiken f\u00fcr Lieferantenstandorte sowie Transport- und Versorgungswege ermittelt und in einem Gesamtmodell aggregiert und visualisiert. Das in diesem Zusammenhang gebildete Modell erm\u00f6glicht die Identifikation und Bewertung der klimabedingten Risikolage eines Unternehmens.<\/p>\n\n\n\n Umgang mit politischen Risiken<\/strong><\/p>\n\n\n\n Politische Risiken und im engeren Sinne politisch motivierte Gewalt, Kriegsrisiko oder Terrorismusgefahr z\u00e4hlen best\u00e4ndig zu den gr\u00f6\u00dften Unternehmensrisiken. Gleichzeitig geh\u00f6ren politische Konflikte – gerade in Demokratien – zum politischen Alltag. Besonders nach dem au\u00dfenpolitischen Kurswechsel der USA und dem Abzug der Truppen aus Afghanistan gewinnen sie kontinuierlich an Bedeutung. Die gute Nachricht dabei ist: Politische Konflikte und Kriege beginnen in der Regel nicht \u00fcber Nacht, sondern haben eine lange Vorlaufzeit, die sich gut erkennen l\u00e4sst. Die Herausforderung besteht darin, die tats\u00e4chlich relevanten Nachrichten aus dem vielf\u00e4ltigen Rauschen anderer politischer Meldungen herauszufiltern.<\/p>\n\n\n\n Durch die Erfassung der Geschehnisse in einem dynamischen Modell kann das gesamte Spektrum der Konfliktaktivit\u00e4ten abgebildet werden. Grunds\u00e4tzlich lassen sich die politischen Konflikte nach ihren zu erwartenden Auswirkungen klassifizieren:<\/p>\n\n\n\n Die moderne Analyse politischer L\u00e4nderrisiken verlangt nicht nur eine genaue Beschreibung dessen, was droht, sondern auch Antworten auf die Fragen wann und wo Risiken entstehen. Durch einen langfristigen Vergleich und Analyse von Daten k\u00f6nnen Muster festgestellt werden, die die Bewertung der aktuellen Konfliktlage unterst\u00fctzen. Hierbei k\u00f6nnen Kenntnisse insbesondere \u00fcber die Resilienz von Staaten gewonnen werden, die bei langfristigen Planungen in der Lieferkette enorme Vorteile versprechen. Somit kann zwischen \u201eeffektiven\u201c und \u201eweniger effektiven\u201c politischen Konfliktl\u00f6sern unterschieden werden. Diese Unterscheidung hilft insbesondere in Zeiten wachsender Unsicherheiten, in denen Terroranschl\u00e4ge auch in die Zentren westlicher F\u00fchrungsstaaten hineingetragen werden. Durch eine georeferentielle Verortung des Konfliktaustrags k\u00f6nnen die r\u00e4umlichen Dimensionen von Aktionen pr\u00e4zise abgebildet werden. Dadurch kann das Risiko durch politische Konflikte wesentlich exakter kalkuliert werden.<\/p>\n\n\n\n Wechselwirkungen zwischen klimabedingten Ver\u00e4nderungen und geopolitischen Entwicklungen<\/strong><\/p>\n\n\n\n Da h\u00e4ufig Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Risikoarten bestehen, d\u00fcrfen einzelne Risiken nicht isoliert betrachtet werden. Klimabedingte Ver\u00e4nderungen wie eine regionale Wasserknappheit oder der Verlust von Lebensraum werden politische Konflikte erzeugen oder verst\u00e4rken, insbesondere aufgrund klimaverursachter Migrationsbewegungen. Umgekehrt k\u00f6nnen politische Entwicklungen auch erhebliche Umweltsch\u00e4den und Naturkatastrophen hervorrufen, etwa durch den r\u00fccksichtslosen Abbau nat\u00fcrlicher Ressourcen. Eine Vorhersage der Wechselwirkungen gestaltet sich jedoch in der Regel mit aktuellen Mitteln noch schwierig. <\/p>\n\n\n\n Risikosteuerung und langfristige Risikominimierung<\/strong><\/p>\n\n\n\n Auch wenn einzelne Unternehmen nur einen \u00e4u\u00dferst geringen Einfluss auf den Klimawandel oder geopolitische Entwicklungen haben, sind sie Langfristrisiken gegen\u00fcber nicht schutzlos ausgeliefert, sondern angehalten, aktive Vorsorge zu betreiben. Besonderes Augenmerk gilt dabei vor allem Risiken, die sowohl durch eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit als auch durch eine signifikante Schadenserwartung gekennzeichnet sind. Unter Ber\u00fccksichtigung von Kostenaspekten lohnt es sich, die Kosten und Nutzen f\u00fcr die Ma\u00dfnahmen der Risikovorsorge abzuw\u00e4gen.<\/p>\n\n\n\n Mithilfe von Predictive Analytics und auf Geo Intelligence basierenden Simulationen lassen sich verschiedene Ma\u00dfnahmen zur Risikosteuerung bewerten, etwa Multi-Sourcing, Near Shoring oder der Aufbau zus\u00e4tzlicher Pufferbest\u00e4nde. Ein intelligentes, proaktives Risikomanagement steigert so die Resilienz gegen\u00fcber Langfristrisiken und sichert die nachhaltige Wettbewerbsf\u00e4higkeit des Unternehmens.<\/p>\n\n\n\n Mit dem MBI CONIAS Ansatz<\/a> werden alle Daten systematisch auf Ebene der subnationalen Einheiten erhoben. So k\u00f6nnen differenzierte Lagebilder von Konflikten erstellt, Konfliktdynamiken erfasst und sichere R\u00e4ume ermittelt werden. Damit ergibt sich f\u00fcr viele L\u00e4nder ein sehr differenziertes, auf Empirie gest\u00fctztes Bild, welches nicht nur Risiken, sondern auch Chancen aufzeigt. Der MBI CONIAS Ansatz ist hierbei besonders innovativ, weil Daten und Entwicklungsschritte von zwei ganz unterschiedlichen Arten von Konflikten gesammelt werden: Einerseits sind das Konflikte, die mit einer ersten Meinungsverschiedenheit begannen, dann \u00fcber Druck und Drohungen zun\u00e4chst vereinzelt gewaltsam und schlie\u00dflich zum Krieg eskalierten. Andererseits gibt es jedoch auch solche, die ganz \u00e4hnlich wie sp\u00e4tere Kriege begannen, dann aber friedlich ausgetragen werden konnten. Durch die Vielzahl der erfassten Daten und Attribute lassen sich die Standorte der Lieferanten, aber auch die Lieferketten differenziert bewerten. Somit k\u00f6nnen Ver\u00e4nderungen in der Risikoeinsch\u00e4tzung f\u00fcr ein proaktives Risikomanagement schnell \u00fcbermittelt werden.<\/p>\n\n\n\n Durch die Integration der MBI CONIAS Daten in die L\u00f6sung von Orbica k\u00f6nnen sowohl klimabedingte Ver\u00e4nderungen als auch geopolitische Entwicklungen abgebildet werden. Dies erm\u00f6glicht pr\u00e4zise Analysen und zielgenaue Ma\u00dfnahmen, die f\u00fcr die Pr\u00e4vention von Langzeitrisken unerl\u00e4sslich sind. Nehmen auch Sie dieses wichtige Thema innerhalb Ihres Risikomanagements jetzt in Angriff, um bestm\u00f6glich auf etwaige langfristige Risiken f\u00fcr Ihre Lieferkette und Standorte vorbereitet zu sein. Unser Expertenteam unterst\u00fctzt Sie dabei selbstverst\u00e4ndlich gerne. Kontaktieren Sie uns <\/a>f\u00fcr ein unverbindliches Beratungsgespr\u00e4ch.<\/p>\n\n\n\n \u00dcber die Autoren: In Zusammenarbeit mit:\n
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<\/strong>Dr. Nicolas Schwank
Chief Data Scientist Political Risk
Michael Bauer International GmbH<\/p>\n\n\n\n
<\/strong>Matthias Frye
Director of Marketing and Sales Europe
Orbica UG<\/a><\/p>\nTeilen<\/h3><\/div>